"Dormitorium" des ehem. Klosters Maria Blumenthal

Kloster Blumenthal

Das ehemalige Kloster Maria Blumenthal (Blomendaell, Blomendale, domus in valle florum) war ein Augustinerinnen-Kloster in der Stadt Beckum. Es wurde im Jahr 1446 gegründet und 1814 im Zuge der Säkularisation aufgehoben. Die Mitglieder des Konvents waren zumeist bürgerlicher Abstammung. Die Leitung hatte die Mutter (mater) inne. Das zunächst bei der Westmühle vor den Toren Beckums gelegene Schwesternhaus Marienborn (süsternhus ton Marienborne) wurde am 8. September 1446 auf einem von dem münsterischen Siegler Hermann Volker geschenkten Hof gegründet.

Die kriegerischen Umstände der Münsterischen Stiftsfehde zwangen die Schwestern jedoch schon im Jahr 1451, innerhalb der Stadtmauer an der Südpforte ein neues Haus errichten zu lassen. 1464 nahmen die Schwestern die Augustinusregel an. Unter der Leitung der Mutter Eva Dedinghem wurden der benachbarte Korff´sche Hof sowie weitere Grundstücke angekauft und eine rege Bautätigkeit entwickelt. Im 16. Jahrhundert gehörten bis zu 26 Nonnen dem Konvent an und markieren damit die Blütezeit des Klosters. Der Gebäudebestand umfasste 1589: Kirche, Haupthaus, Dormitorium, Paterhaus, Brauhaus, Waschhaus, Gasthaus, Bau- und Viehhaus sowie Hospital. Friedhof und Klostergarten rundeten das innerstädtische Areal ab. Bis ins 18. Jahrhundert hinein wurde durch Kauf, Schenkungen und Tausch der Klosterbesitz kontinuierlich vermehrt, so daß schließlich 6 Höfe und umfangreiche Ländereien von mehr als 150 Hektar zum Bestand gehörten.

Mehrere Klostergebäude fielen dem großen Stadtbrand vom 24. Juli 1657 zum Opfer. Danach gelang der Wiederaufbau bis 1661; doch war der wirtschaftliche Niedergang in der Folge des Dreißigjährigen Krieges nicht mehr aufzuhalten, so dass auch die Zahl der Schwestern letztlich zurückging. Im Rahmen der Säkularisation 1803 wurde der Dechant des Kollegiatstifts Beckum zum Verwalter bestellt. Man strebte an, die verbliebenen zwei Schwestern im Jahr 1807 nach Ahlen (Tochtergründung Maria Rosa) umzusiedeln. Nach diesem vergeblichen Versuch erfolgte am 29. März 1814 die Aufhebung und anschließend die Auflösung des Klosterbesitzes. Einzig das um 1470 erbaute Dormitorium (Schlafhaus) konnte die Jahrhunderte überdauern und wird seit 2009 als Heimat- und Familienarchiv genutzt. Zur weiteren Information rufen Sie bitte die untenstehende „Chronik 1446 - 2009“ auf.

Ansprechpartner:
Herr Stefan Wittenbrink, Telefon: 0 25 21 / 82 42 22.

Mütter des Klosters

Eva Dedinchem, 1459–1491

Katharina Torck, 1491–1510

Margaretha Schurkemans, 1510–1525

Margarethe Niehus, 1525–1547

Anna Haerkotters, 1548–1592

Ermgart Niehus, 1592–1608

Anna Guelkers, 1608–1624

Gertrud Wilkens, 1624–1638

Johanna Suer, 1639–1641

Margarethe Schulten, 1641–1657

Maria Cateman, 1658–1664

Anna Magdalena Zumkley, 1664–1708

Anna Christina Schepers, 1708–1721

Brigitta Clerx, 1721–1728

Maria Theresia Hanen, 1728–1753

Maria Katharina Harnischmacher, 1753–1765

Maria Elisabeth Melchers, 1765–1776, 1783 und 1792–1803

Maria Anna Degener, 1788

Maria Wilhelmina Meier, 1797