Ehrenmitglied Hugo Schürbüscher

 

 

* 19. Oktober 1934 † 8. August 2018

 

Engagierter Heimatforscher und Träger der Augustin-Wibbelt-Plakette gestorben

 

 

Zu jedem bedeutenden historischen Ereignis in Beckum hat er eine „Beckumer Geschichte“ geschrieben und viele Vorträge gehalten. Jetzt ist sein engagiertes und anerkanntes Wirken selbst Geschichte geworden. Der Beckumer Heimatforscher Hugo Schürbüscher verstarb nach einigen Monaten schwerer Krankheit im August 2018. Mit ihm verlieren wir ein über viele Jahre tragendes Mitglied des Heimat- und Geschichtsvereins Beckum e.V. sowie einen großen Menschen und Freund. Er gehörte zu den engagierten Beckumer Bürgern, die sich durch langjährige ehrenamtliche Tätigkeit sehr verdient gemacht haben. Hierfür wurde ihm vom Kreisheimatverein Beckum-Warendorf e.V. die Augustin-Wibbelt-Plakette für das Jahr 2014 zugesprochen und in einer Feierstunde im Dormitorium in Beckum überreicht.

 

Am 19. Oktober 1934 in Beckum geboren, wurde Hugo Schürbüscher nach dem Besuch der Volksschule zum Polsterer ausgebildet. 1964 erfolgte mit der Anstellung bei der Verwaltung des damaligen Kreises Beckum allerdings ein tiefgreifender Berufswechsel. Nach einem Studium an der Akademie für öffentliches Gesundheitswesen in Düsseldorf war Hugo Schürbüscher 25 Jahre als Gesundheitsaufseher im Kreisgebiet Beckum-Warendorf tätig. Darüber hinaus wirkte er beim Aufbau der Lebensmittelüberwachung sowohl auf Kreis- als auch auf Landesebene mit.

 

Hugo Schürbüscher ist tief in Beckum verwurzelt gewesen. Schon Anfang der 1970er Jahre begann er mit genealogischen und heimatkundlichen Forschungen. Er aktivierte dabei seine plattdeutschen Sprachkenntnisse und las sich in alte Akten und Urkunden ein. Seit 1986 teilte er seine Forschungen in heimatkundlichen Vorträgen und Führungen und in zahlreichen Aufsätzen zur Stadt- und Heimatgeschichte Beckums mit. Ein besonderer Schwerpunkt waren in den letzten Jahren die Beckumer Bauerschaften und deren vielfältige Hof- und Familiengeschichten. Auch als gern gesehener Moderator war Hugo Schürbüscher unter dem Motto „Quaterstündken – von Höcksken up Stöcksken“ in Beckumer Seniorenheimen bekannt und beliebt.

 

Als langjähriges Vorstandsmitglied wurde Hugo Schürbüscher 2011 zum Ehrenmitglied des Heimat- & Geschichtsvereins Beckum e.V. gewählt. Er begleitete die Fusion der bis 2001 jeweils selbstständigen Vereine und war am Aufbau von Schmiede- und Zementmuseum wie auch beim Dormitorium beteiligt. Seit Jahrzehnten war er Mitglied der Kolpingsfamilie Beckum, war in dessen Vorstand aktiv und baute das Vereinsarchiv auf. Vom Kolpingswerk Köln wurde er mit der Kolpingsmedaille ausgezeichnet, in der Beckumer Karnevalsgesellschaft Kolping war er Ehrensenator. Zu seinen Veröffentlichungen seit 1992 gehören mehr als 600 – inzwischen digital lesbare – heimatgeschichtliche Artikel unter dem Titel „Beckumer Geschichte(n)“ in der Tageszeitung „Die Glocke“ sowie etliche Beiträge im Kreisjahrbuch und mehrere Vereinschroniken.

 

Hugo Schürbüscher war beim Rückblick auf sein langes und ereignisreiches Leben sehr dankbar und zufrieden. Er sah den sich ankündigenden Tod gelassen und mit einer ihm eigenen bodenständigen Art entgegen: um seiner Familie die Besorgungen zu seiner Beerdigung zu erleichtern, hatte er alle notwendigen Informationen und Hinweise unter dem Dateinamen „Himmelfahrt“ angelegt – am 17. August 2018, zwei Tage nach Mariä Himmelfahrt fand seine Beerdigung auf dem Beckumer Elisabethfriedhof an der Seite seiner ihm vorausgegangenen, geliebten Ehefrau Maria statt.

Wir trauern um Hugo Schürbüscher, er hinterlässt eine große Lücke in Beckum !

 

                                                                                                                      Stefan Wittenbrink