Arbeitsgruppe Dormitorium

files/Heimatverein/Arbeitsgruppen/Arbeitsgruppe%20Dormitorium/kloster-blumenthal.jpg

Seit der umfassenden Renovierung des Dormitoriums
2007 - 2009 ist die Arbeitsgruppe mit folgenden Aufgaben betraut:

  • Heimat- & Familienarchiv Beckum
  • Hausführungen
  • Vortrags- & Kursveranstaltungen
  • Erforschung der Klostergeschichte (Buchprojekt QFW)

Ansprechpartner: Herr Stefan Wittenbrink, Telefon: 0 25 21 / 82 42 22

"Dormitorium" des ehem. Klosters Maria Blumenthal

Das ehemalige Kloster Maria Blumenthal (Blomendaell, Blomendale, domus in valle florum) war ein Augustinerinnen-Kloster in der Stadt Beckum. Es wurde im Jahr 1446 gegründet und 1814 im Zuge der Säkularisation aufgehoben. Die Mitglieder des Konvents waren zumeist bürgerlicher Abstammung. Die Leitung hatte die Mutter (mater) inne. Das zunächst bei der Westmühle vor den Toren Beckums gelegene Schwesternhaus Marienborn (süsternhus ton Marienborne) wurde am 8. September 1446 auf einem von dem münsterischen Siegler Hermann Volker geschenkten Hof gegründet.

Die kriegerischen Umstände der Münsterischen Stiftsfehde zwangen die Schwestern jedoch schon im Jahr 1451, innerhalb der Stadtmauer an der Südpforte ein neues Haus errichten zu lassen. 1464 nahmen die Schwestern die Augustinusregel an. Unter der Leitung der Mutter Eva Dedinghem wurden der benachbarte Korff´sche Hof sowie weitere Grundstücke angekauft und eine rege Bautätigkeit entwickelt. Im 16. Jahrhundert gehörten bis zu 26 Nonnen dem Konvent an und markieren damit die Blütezeit des Klosters. Der Gebäudebestand umfasste 1589: Kirche, Haupthaus, Dormitorium, Paterhaus, Brauhaus, Waschhaus, Gasthaus, Bau- und Viehhaus sowie Hospital. Friedhof und Klostergarten rundeten das innerstädtische Areal ab. Bis ins 18. Jahrhundert hinein wurde durch Kauf, Schenkungen und Tausch der Klosterbesitz kontinuierlich vermehrt, so daß schließlich 6 Höfe und umfangreiche Ländereien von mehr als 150 Hektar zum Bestand gehörten.

Mehrere Klostergebäude fielen dem großen Stadtbrand vom 24. Juli 1657 zum Opfer. Danach gelang der Wiederaufbau bis 1661; doch war der wirtschaftliche Niedergang in der Folge des Dreißigjährigen Krieges nicht mehr aufzuhalten, so dass auch die Zahl der Schwestern letztlich zurückging. Im Rahmen der Säkularisation 1803 wurde der Dechant des Kollegiatstifts Beckum zum Verwalter bestellt. Man strebte an, die verbliebenen zwei Schwestern im Jahr 1807 nach Ahlen (Tochtergründung Maria Rosa) umzusiedeln. Nach diesem vergeblichen Versuch erfolgte am 29. März 1814 die Aufhebung und anschließend die Auflösung des Klosterbesitzes. Einzig das um 1470 erbaute Dormitorium (Schlafhaus) konnte die Jahrhunderte überdauern und wird seit 2009 als Heimat- und Familienarchiv genutzt. Zur weiteren Information rufen Sie bitte die untenstehende „Chronik 1446 - 2009“ auf.

 

 

Mütter des Klosters

1459–1491 - Eva Dedinchem
1491–1510 - Katharina Torck 
1510–1525 - Margaretha Schurkemans, 
1525–1547 - Margarethe Niehus 
1548–1592 - Anna Haerkotters
1592–1608 - Ermgart Niehus
1608–1624 - Anna Guelkers
1624–1638 - Gertrud Wilkens
1639–1641 - Johanna Suer
1641–1657 - Margarethe Schulten
1658–1664 - Maria Cateman
1664–1708 - Anna Magdalena Zumkley
1708–1721 - Anna Christina Schepers
1721–1728 - Brigitta Clerx
1728–1753 - Maria Theresia Hanen
1753–1765 - Maria Katharina Harnischmacher
1765–1776 - Maria Elisabeth Melchers
1783–          - Maria Elisabeth Melchers
1788–          - Maria Anna Degener
1797–          - Maria Wilhelmina Meier,
1792–1803 - Maria Elisabeth Melchers